Aktuell

<  zurück zur Übersicht

Zuzwii: Alterswohnen nimmt Form an

Montag, 11. Juli 2016

Geht es nach der vor kurzem gegründeten Genossenschaft für Alterswohnungen Zuzwil, so sollen in den nächsten Jahren zehn bis zwölf Wohnungen für rüstige Senioren entstehen. Insgesamt stehen dabei fünf mögliche Standorte zur Auswahl. CHRISTOF LAMPART

 

ZUZWIL. Im Alter reduziert sich in der Regel alles: die Gesundheit, die Beweglichkeit und auch der Bedarf an Wohnraum. Kein Wunder, stiess am Mittwochabend der Infoanlass der Genossenschaft Alterswohnungen Zuzwil auf grosses Interesse. Rund 100 Personen fanden sich trotz schönstem Sommerwetter im Triangel ein, um sich über deren Pläne in Kenntnis setzen zu lassen.

Fünf Standorte eruiert

Wie Zuzwils alt Gemeindeammann Hermann Fässler, Leiter der bisherigen privaten Arbeitsgruppe und seit dem 2. Juni auch Verwaltungsratspräsident der damals gegründeten Alterswohnungen-Genossenschaft, erklärte, habe man fünf mögliche Bauorte in Zuzwil eruiert, welche zum einen zentrumsnah lägen und zum anderen genügend Platz für zehn bis zwölf Wohnungen böten. Es sind dies «Florz», «Alte Post», «Mettlen», «Räbgrueb» und «Hinterdorf» – wobei, in dieser Reihenfolge, beim «Florz» bis anhin die wenigsten, beim «Hinterdorf» die meisten Voraussetzungen erfüllt seien, welche es der Trägerschaft erlaubten, möglichst bald die Bagger auffahren zu lassen.

Alles gleichaltrige Mieter

Geplant sind sowohl Zweieinhalb-, Dreieinhalb- und Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen, wobei die Miete für die teuersten Objekte nicht 2000 Franken übersteigen sollte. Dabei wird eine Kosten- und keine Marktmiete angestrebt. «Wir wollen mit den Mietzinsen einfach die Abschreibungen und den Unterhalt decken können», so Verwaltungsrat Michael Gschwend. Er machte überdies deutlich, dass man bei den Mietern «die gleiche Alterskategorie im gleichen Gebäude», also kein durchmischtes Wohnen, anstrebe. Damit solle die «Vielfalt im Alter» gewährleistet und die Nachbarschaftshilfe erleichtert werden.

Vorrang für Genossenschafter

Nicht festlegen möchte man sich jedoch auf ein Mindest- oder Maximalalter der Mieter. Allerdings bekommen Genossenschafter den Vorzug gegenüber anderen Interessenten, sollte die Nachfrage grösser als das Angebot sein. Einzelpersonen können mit der Einzahlung von 3000 Franken Genossenschafter werden, juristische Personen und Körperschaften des öffentlichen Rechts mit 5000 Franken. Momentan, so Finanzchef Reto Büchler, könne davon ausgegangen werden, dass die Anteilscheine mit rund einem Prozent verzinst würden. Die weiteren Mittel sollen durch Banken und private Darlehen sichergestellt werden.

Nicht vorgesehen ist die Möglichkeit der ständigen Pflege vor Ort – wie sie beispielsweise die im städtischen Wil tätige «Thurvita» kennt. Gleichwohl sei es möglich, die Spitex nach Bedarf hinzuzuziehen. Jedoch richteten sich die Alterswohnungen nicht in erster Linie an Pflegebedürftige, die gerne ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen wollen, sondern an rüstige Rentner, die ihren Alltag weitestgehend selbstbestimmt regeln und leben.

Mit Einsprachen wird gerechnet

Wie Hermann Fässler erklärte, will der Verwaltungsrat als nächstes vertieft die Standorte abklären und Verhandlungen mit den Grundeigentümern aufnehmen. Nachdem der Standort festgelegt sei, werde man drei bis vier Architekten für einen Machbarkeitsstudie-Wettbewerb einladen. Ist die Bewilligung einmal erteilt – Fässler rechnet aufgrund der Zentrumslagen der Areale mit Einsprachen, welche den Baubeginn verzögerten – dann könnten die Wohnungen binnen eineinhalb Jahre errichtet werden. «Es ist heute also davon auszugehen, dass wir im nächsten Jahr noch nicht bauen werden können», so Fässler.