Aktuell
Thurkultur gibt ab 2017 Gas mit dem «Kulturmobil»
UZWIL. Thurkultur geht neue Wege. Der von 21 Gemeinden und den zwei Kantonen Thurgau und St. Gallen getragene Kulturförderverein wird ab 2017 mit einem «Kulturmobil» auf den Strassen der Region Wil-Uzwil-Hinterthurgau entlangrollen und so mobil in allen Winkeln das Kulturleben stärken. CHRISTOF LAMPART
Das Beste kommt bekanntlich immer zum Schluss. Und so verwunderte es niemanden, als der Thurkultur-Vorstand am Mittwochabend an der 5. Mitgliederversammlung im Kino City in Uzwil stolz sein jüngstes Projekt präsentierte: das «Kulturmobil». Wie Vorstandsmitglied Monica Quinter erläuterte, will man mit dem «wandelbaren» Gefährt, das mal als Kleinbühne oder auch als Infostand mobil gebraucht werden kann, ein Zeichen dafür setzen, dass Thurkultur mehr als «nur» ein Verein ist, der emsig Gelder an Kulturschaffende verteilt und für seine Mitglieder einen Kultur-Veranstaltungskalender führt. Mit dem «Kulturmobil», das Anfang 2017 seinen Betrieb aufnehmen soll, will Thurkultur «die Kultur zu den Leuten und in die Gemeinden bringen». Und dies mit einem Vehikel, das «auffällig, multifunktional und erweiterbar» sein und sich zugleich bestens in bestehende Kulturanlässe integrieren lassen solle. «Die Gemeinden erhalten somit eine mobile Kulturinfrastruktur, die ansteckend ist und Lust auf noch mehr Kultur macht», umriss Monica Quinter vor 34 Mitgliedern das Ziel.
Zweiter Franken schon 2017
Doch nicht nur das «Kulturmobil» soll dem hiesigen Kulturschaffen zu neuem Schwung verhelfen, sondern auch die für 2017 angestrebte Verdoppelung des Gemeindebeitrags. Zwar können über dieses Geschäft nur die Politischen Gemeinden befinden, die Thurkultur zum grössten Teil finanzieren, doch wollte sich der Vorstand durch die Bekanntgabe des Plans der Rückendeckung der Kulturschaffenden versichern. Heute zahlen alle 21 Mitgliedgemeinden jährlich je einen Franken je Einwohner in die Vereinskasse. Der jeweilige Kanton steuert ebenfalls einen Franken bei. Mit diesem Geld werden die unterschiedlichsten Kulturprojekte unterstützt. Thurkultur-Präsident Hans Suter, Rickenbach, äusserte sich hinsichtlich der baldigen Beitragsverdoppelung zuversichtlich. Zumal sich Thurkultur auch dazu bereit erklärt habe, zukünftig Beiträge für CD-, Buch- und Filmproduktionen zu sprechen. Man wolle nun – bildlich gesprochen – «den Fuss von der Bremse nehmen» und das durch Minderausgaben in den vergangenen Jahren angesparte Vermögen von rund 60 000 Franken sinnvoll für Kulturprojekte verwenden.
Neues Projekt: Tage der Kultur
Eines davon könnten die sogenannten «Tage der Kultur» sein. Darunter ist laut Hans Suter ein Wochenende zu verstehen, an dem in möglichst allen 21 Thurkultur-Gemeinden mindestens ein Kulturanlass stattfinden soll. «Damit wollen wir erreichen, dass auch mal ein Aadorfer nach Uzwil kommt und umgekehrt und somit einen Blick über den eigenen Tellerrand hinauswagt», erklärte Suter. Selbstverständlich werde Thurkultur die Veranstaltungen angemessen finanziell unterstützen.
Sirnach sagt Ja
Die Zuversicht, mindestens zwei Drittel der Gemeinden für den «zweiten Franken» zu gewinnen, dürfte am Mittwochabend zudem noch ein bisschen gestiegen sein. Denn Yvonne Koller, Sirnacher Gemeinderätin und Thurkultur-Vorstandsmitglied, erklärte, der Sirnacher Gemeinderat habe an seiner letzten Sitzung den «zweiten Franken» beschlossen. Dies unter dem Vorbehalt, dass Thurkultur ein schlüssiges Konzept vorlege, warum das zusätzliche Geld benötigt werde und wie es eingesetzt werden soll.
Defizit für 2016 zu erwarten
Die Rechnung 2015 fiel – entgegen dem Voranschlag – positiv aus. Im Budget 2015 ging der Vorstand von einem Defizit von 26 600 Franken aus. Aufgrund weniger eingereichter Gesuche resultierte ein Gewinn von rund 7000 Franken. Die Versammlung hiess die Rechnung 2015 ebenso einstimmig gut wie das Budget 2016, das bei Ausgabe von 280 000 Franken von einem Verlust von 23 000 Franken ausgeht.