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Schmuck verkaufen und Spital verbessern
Die Gewinner des WTT Young Leader Award 2018 der Fachhochschule FHS St. Gallen sind gekürt worden. Die beiden ersten Plätze belegen das Team Rhomberg Schmuck AG (Marktforschung) und das Team Swisslog Shanghai (Managementkonzeption).
Mit dem WTT Young Leader Award werden jährlich die Talentiertesten unter den Wirtschaftsstudierenden der FHS St. Gallen ausgezeichnet. Im Jahr 2018 wurden 52 Praxisprojekte in Marktforschung und Managementkonzeption eingereicht. Die drei besten Teams beider Kategorien wurden in der Tonhalle St. Gallen im Beisein von rund 750 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geehrt. Der erste Preis in der Kategorie Marktforschung ging an das Team Rhomberg, eine Männergruppe, die sich mit der Frage auseinandersetzte, wie der Schmuckhersteller Rhomberg am besten seine unterschiedlichen Zielgruppen erreichen könne.
Schaufenster, Ladengeschäft und Internet kombinieren
Dabei legten sie durch eine aufwendige Befragung von 451 Personen in zwölf Schweizer Städten dar, dass man eine differenzierte Kundenstrategie fahren müsse. Während die Jungen vor allem im Internet einkauften, schätzte die ältere Generation nach wie vor die gedruckten Medien und die individuelle Beratung im Geschäft. Fazit und Empfehlung der schmuckaffinen Männerrunde: Filiale und Schaufenster sind das Wichtigste. Dennoch lohne es sich, über ein Click-and-Collect-System nachzudenken, bei dem der Kunde den Schmuck per Mausklick bestellen und dann in einer nahe gelegenen Filiale abholen könne. Die Jury lobte das Team als jenes, das die genannten Zielsetzungen besser als jedes andere erfüllt habe. Sie hätten es verstanden, fundierte Aussagen zu treffen, aus denen man konkrete Schritte ableiten könne.Der zweite Preis ging an das Team Bioforce AG, der Dritte ans Team Thyssen Krupp Material AG. In der Kategorie Managementkonzeption schwang das Team Swisslog Shanghai oben heraus. Es gewann den Wettbewerb vor dem Team Brüggli und dem Team M&M Militzer&Münch, welche in dieser Reihenfolge das Podest komplettierten. Swisslog Shanghai ist auf die automatisierte Medikamentenverteilung in Spitälern und Apotheken spezialisiert. Eine grosse Schwierigkeit habe bei diesem binationalen und interkulturellen Projekt in der praktischen Zusammenarbeit bestanden. Man habe rund 2000 Arbeitsstunden aufwenden müssen, um das Projekt zum Erfolg führen zu können. Das fing schon bei der Sprache an. «Wir mussten zuerst alles vom Deutschen ins Englische und dann von dort ins Chinesische übersetzen. Und wenn dann die geplante Massnahme umgesetzt worden war, ging das Ganze mit der Übersetzung in die andere Richtung los», erläuterte ein Student.
Fragen in China positiv formulieren
Auch die kulturellen Unterschiede seien anfangs ein Hindernis gewesen: «Fragen Sie in China niemanden, was in einem Spital nicht gut läuft. Sie kriegen darauf keine Antwort. Sie müssen die Frage positiv formulieren, damit sie dann bei der Antwort sehen, wo die Schwachpunkte liegen», erklärte ein Teammitglied.
Am Ende standen acht Empfehlungen, wie in einem Spital, mit täglich 12000 Patienten und wo rund 6000 Infusionsbeutel manuell angelegt werden, die Abläufe systematisch verbessert werden können. «Das Team ist eine Extrameile gegangen. Die Auswertung ist klar dargestellt und sehr gut nachvollziehbar. Zudem sind die Analysen sehr konkret mit Massnahmen unterlegt worden», lobte denn auch Laudator Thomas Harring von der Leica Geosystems AG.