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Matzingen soll schöner werden
Das Budget hat an der Gemeindeversammlung in Matzingen am Montag eine untergeordnete Rolle gespielt. Denn ein anderes Thema ist besonders intensiv diskutiert worden: die geplante Parkanlage auf der Luderwiese. CHRISTOF LAMPART
MATZINGEN. Wie sehr den Matzingern die Verschönerung ihres Dorfes am Herzen liegt, zeigte die hohe Besucherzahl bei der Gemeindeversammlung. 92 Stimmberechtigte sind am Montagabend in den Mehrzwecksaal gekommen. Das sind rund doppelt so viele wie üblich. Die Matzinger wollten sich über die Parkanlage informieren, welche die Gemeinde zwischen Bahnhof und Altholzstrasse plant. Auch die Umgestaltung der unteren Altholzstrasse gehört dazu (siehe TZ von gestern).
«Ein schöneres Gesicht»
Gemeindepräsident Walter Hugentobler sagte, die Gemeinde habe nach Möglichkeiten gesucht, um durch eine sinnvolle Nutzung der Luderwiese dem Dorf mehr Lebensqualität und «ein schöneres Gesicht» zu geben. Wie das aussehen soll, war für alle gut ersichtlich: An den Wänden hingen Projektpläne und -visualisierungen.
Generell kam die Idee gut an, im Zentrum einen Begegnungsort zu bauen. Einige befürchteten zwar zusätzlichen Lärm durch spätabendliche Parkbenutzer, aber der Mehrheit war es wichtig, dass «endlich etwas geht», wie eine Frau sagte. Auch Gemeindepräsident Hugentobler betonte die Notwendigkeit, vorwärtszumachen und sich nicht von Kleinigkeiten aufhalten zu lassen. «Wir wollen ein Zentrum für all jene schaffen, die Matzingen immer ein Strassendorf schimpfen.» In dem neuen Zentrum solle es Begegnungsmöglichkeiten für alle geben – «nicht nur für krabbelnde Kleinkinder oder hinkende Senioren».
Die Kosten des Projekts
Der Park soll 1,1 Millionen Franken kosten. Laut Landschaftsarchitekt Paul Rutishauser ist dieser Betrag «sehr genau gerechnet». Dazu kommt der Strassenbelag für 850 000 Franken. Am 10. April stimmen die Matzinger an der Urne über die Strassengestaltung und den Park ab, der 2016 und 2017 angelegt werden soll. Hugentobler sagte, für das Projekt sei keine Steuerfusserhöhung vorgesehen – danach wurden keine Einwände mehr vorgebracht.
Dafür gingen Anregungen für die Gestaltung ein. Viele sagten, sie wünschten sich ein WC im Park und eine starke Beleuchtung, damit man sich auch nachts sicher fühle. Das sei alles geplant und der vorgesehene Strassenbelag zudem behindertengerecht, sagte Landschaftsarchitekt Rutishauser.
Ein Kiosk im Park
Einige waren der Meinung, dass ein Kiosk im Park zwar schön, aber am Bahnhof besser aufgehoben wäre. Hugentobler sagte, dass sich die Frauenfeld-Wil-Bahn in der Vergangenheit vergeblich darum bemüht habe, einen Kioskpächter für das Bahnhofgebäude zu finden. Jetzt plane Matzingen den Kiosk: «Denn wir müssen irgendwann, irgendwo auch einmal anfangen, wenn wir unsere Situation verbessern wollen.»
Anonyme Grüngutentsorgung
Ein weiteres Thema war der Zugang zum Kompostierplatz. Gemeinderat Christian Koch sagte, man könne bald nicht mehr mit grossen Transportern ohne Voranmeldung auf den Platz fahren. In der Vergangenheit hätten viele grosse Grüngut-Posten anonym entsorgt, ohne dafür zu zahlen. Das habe dazu geführt, dass die Gebühren nicht mehr ausreichten, um die Kompostieranlage zu finanzieren. Zukünftig solle ein Zugang ohne Voranmeldung nur durch die neu zu installierenden Seitentüren möglich sein, durch die kein grosser Transporter passt.
Jemand schlug vor, abzuklären, ob es eine Möglichkeit gäbe, Überwachungskameras zu montieren, bevor die Seitentüren installiert werden. Ein entsprechender Antrag wurde mit 26 Ja- zu 43 Nein-Stimmen abgelehnt. Doch Hugentobler sagte, dass der Gemeinderat das Geschäft noch einmal diskutieren werde.
Einstimmig genehmigt wurde das neue Verwaltungsgebühren-Reglement. Die Hundesteuer und der Tarif fürs unentschuldigte Fernbleiben bei einer Schlichtungsverhandlung stiegen an. Abgesehen von diesen kleinen Anpassungen werden die Gebühren nun vor allem kompakt zusammengefasst.