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Im Bischofszeller Unverpackt-Laden sind nur die Hanfnüsse ein Ladenhüter
Der Start von «Emma’s Lebensmittel» ist geglückt. Das Sortiment kommt bei den Kunden gut an.
Seit das als Genossenschaft konzipierte Ladengeschäft mit Bistro Ende Juni dieses Jahres an der Kirchgasse 17 seine Pforten öffnete, herrschte viel Betrieb im Unverpackt-Laden, der von einem Kollektiv bestehend aus sieben Frauen an zwei Wochentagen, freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr, betrieben wird.
Am letzten Freitagnachmittag sind drei von ihnen, Doris Reifler, Jasmin Krall und Dina Biedermann, im Geschäft und blicken auf die ersten Monate zurück. «Wir haben einen guten Kundenmix, wir haben viele junge, aber auch ältere Personen, denen ein unverpacktes, nachhaltiges Einkaufserlebnis wichtig ist», weiss Doris Reifler.
Rote Linsen gehören zu den Bestsellern
Auch das Sortiment sei grösstenteils bei der Kundschaft auf Gegenliebe gestossen. Rote Linsen, Haferflocken, Sonnenblumenkerne oder Schokolade gehören zu den Bestsellern bei den Lebensmitteln. Ganz im Gegensatz zu den Hanfnüssen: «Dabei wären diese doch hervorragend für den Salat oder fürs Backen geeignet», sagt Dina Biedermann, aber wahrscheinlich stört viele das ‹Hanf› im Namen.»
Auch die Preise haben sich generell als realistisch entpuppt, was bei «Emma’s Lebensmittel» bedeutet: preiswert, aber nicht billig. Jasmin Krall begründet das wie folgt: «Da wir vor allem auf möglichst regionale Bioprodukte setzen, akzeptieren die Leute auch, dass es hier etwas mehr kostet als beim Grossverteiler – schliesslich wollen die Produzenten dieser nachhaltig produzierten Lebensmittel auch von etwas leben.»
Erweiterte Öffnungszeiten sind ein Thema
Ebenso ist es dem Betreiberinnenkollektiv wichtig, dass auch Menschen, die nicht über ein allzu üppiges Einkommen verfügen, sich das eine oder andere im ersten Bischofszeller Unverpackt-Laden leisten können: «Es hat sich gezeigt, dass die Unterteilung in die Bezahlkategorien ‹Ermässigt›, ‹Regulär› und ‹Gönner› sich bewährt hat. Viele Kunden zahlen bewusst für etwas mehr und ermöglichen so, dass wir Menschen, die sparen müssen, einen Artikel leicht vergünstigt abgeben können», sagt Doris Reifler.
So, wie es aktuell läuft, sind alle sieben Frauen des Kollektivs zufrieden, weshalb sie bereits über eine Ausweitung der Öffnungszeiten nachdenken. Jasmin Krall sagt: «Wir haben uns noch nicht definitiv entschieden, aber die Tendenz geht in diese Richtung.»