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Dixa pflegt die Kräuterlust

Montag, 28. August 2017

HEILKRÄUTER ⋅ Die in vierter Generation geführte Dixa in St. Gallen stellt seit 101 Jahren Hochwertiges für Kunden aus der Heil- und Lebensmittelindustrie her.

Christof Lampart

Es gibt Firmen, bei denen man erst am Ende des Herstellungsprozesses weiss, was sie wirklich herstellen. Bei der Dixa ahnte man es hingegen sofort, selbst wenn man komplett blind gewesen wäre. Denn wer sich in St. Gallen in das alte, historische Gemäuer mit Baujahr 1899 begibt, das 1934 von David Edouard Wild aus der Konkursmasse einer Stickerei erworben wurde, wird von allerlei Gerüchen regelrecht «überfallen».

Egal ob im Lagerraum, bei der Qualitätsprobe oder in einem der zahlreichen Flure und Treppenaufgängen – überall hängt ein intensiver, schwerer Geruch in der Luft, der – zumindest vom Laien – nicht sofort irgendeiner Heilpflanze zugeordnet werden kann.

Hustenbonbon einatmen

Ja, wer erstmals die Dixa-Produktionsstätte betritt, den überkommt fast das Gefühl, ein Hustenbonbon einzuatmen, so komplex ist die Note. «Das gibt sich ziemlich rasch, wenn Sie hier täglich arbeiten», erklärt die Leiterin Verkauf, Bettina Wild, welche zusammen mit ihrem Ehemann, Mitinhaber und CEO Stefan Postl und 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür sorgt, dass am Firmenstandort in Bruggen täglich Tonnen an Kräutern und Gewürzen von der Rohware zu qualitativ hochwertigen Naturprodukten verarbeitet und veredelt werden.

Einige der Kräuter stammen aus der Schweiz, der Grossteil hingegen aus dem Ausland. Vanille wächst nun mal in Madagaskar und nicht in Muolen. Einige der Kräuter kommen aus Albanien, wo die Landwirte früher so arm waren, dass sie sich keinen Dünger leisten konnten. Dass der Boden damals naturbelassen blieb, kommt heute den Dixa-Produkten zugute. Trotz allem werden die insgesamt rund 550 pflanzlichen Drogen, bevor sie in der Produktion eingesetzt werden, bemustert und anschliessend in einer Druckkammer absolut rückstandsfrei mit Kohlendioxid gegen Schädlinge behandelt.

Aufwendige Qualitätskontrolle

«Wenn wir die Blüten nicht auf diese Art behandeln würden, dann könnten wir praktisch dabei zusehen, wie sie aufgefressen würden, sind sie doch ein wahres Käferfest», erläutert Postl, warum die Prozedur unerlässlich ist. «Ausserdem vermeiden wir so das Einschleppen von Schädlingen in unsere Lager.»

Weitere umfangreiche Laborkontrollen tun ihr Übriges, um «den einwandfreien Zustand der Kräuter und Heilpflanzen zu dokumentieren und garantieren», betont Wild.

Ein Grossteil der Dixa-Produktion geht an Kunden im Grosshandel in der Heil- und Lebensmittelindustrie, welche die Pulver, Tabletten und Mischungen dann anderen Produkten zufügen oder unter einem eigenen Namen vertreiben. Ab Lager beliefert Dixa ausserdem Drogerien und Apotheken mit Kleinstmengen ab 100 Gramm binnen 24 Stunden ab Bestellung. «Jener Mitarbeiter, der die Mischungen macht, bewegt im Jahr 50000 Kilo sorgfältig von Hand», sagt Postl. Doch warum lässt Dixa den Mischprozess nicht durch eine Maschine ausführen, was sicherlich schneller und günstiger wäre?

«Dann würde die Qualität darunter leiden. Viele Kräuter würden zerbröseln, was handgeschaufelt viel weniger der Fall ist. Und was die Qualität betrifft, so haben wir noch nie Abstriche gemacht», erklärt Postl.